Erster Erfahrungsbericht von Frau Sabine Deckelmann, einer der Koordinatorinnen der Nachbarschaftshilfe, zum Einsatz der Helfer und Helferinnen für die Willkommensklassen am HSG:
„Ein paar Helfer haben sich gefunden, die je nach Möglichkeit ein oder mehrmals in der Woche vormittags die Flüchtlinge in der Schule betreuen. Es handelt sich um eine bunt gemischte Gruppe aus Freiwilligen. Es sind einige Mütter von Schülern des HSG dabei, Helfer, die ich "anwerben" konnte und seit gestern auch einige Lehrkräfte.
In der Willkommensklasse geht es gar nicht speziell um Deutschunterricht, sondern um eine Betreuung der SchülerInnen.
Die Gruppe der Schüler ist stetig am Wachsen. Vor den Ferien waren es nur drei, gestern bereits 19.
Es herrscht daher ein ständiges Umstrukturieren.
Die Jugendlichen müssen sich meist erst selbst untereinander erst einmal kennenlernen.
Auch gibt es mittlerweile Veränderungen in den Freundschaften. Enge Bindungen, die bei den ersten drei SchülerInnen aufkamen, werden nun durch das Nachrücken von neuen KameradInnen gewechselt.
Einige (die meisten) sind sehr schüchtern und leise. Kein Wunder, bei dem, was sie durchmachen müssen.
Es gibt seit letzter Woche aber auch fröhliche Kinder, die der Gruppe gut tun und allen Freude bereiten.
Dann aber auch die Fälle, die einen die ganze Woche über beschäftigen: Flüchtlinge, die vor nicht all zu langer Zeit aus Afghanistan in die Ukraine geflüchtet sind und nun wieder flüchten mussten und das zusammen mit Menschen, die sie selbst noch nicht richtig verstehen.
Hilfreich ist, dass einige Jugendliche englisch gelernt haben. Das erleichtert die Kommunikation oft.
Allem Anschein nach konnten sich die SchülerInnen in der Ukraine aber zwischen russisch und englisch entscheiden. So ist es für gut ein Drittel besonders schwer mit dem Erlernen unseres Alphabets und der Schrift.
Hin und wieder ist eine Übersetzerin anwesend und erleichtert die Arbeit ein bisschen.
Aber eigentlich ist jeder "Arbeitstag" am HSG eine neue chaotische Herausforderung:
Jeder Helfer hat seine eigenen Vorstellungen über den "Unterricht",
Formulare müssen ausgefüllt werden für das Busticket, die Mensa, das zur Verfügung gestellt iPad, ...,
die Helfer kennen sich mit der vorhandenen Soft- und Hardware nicht aus,
die Helfer kennen sich untereinander nicht und sind jeden Tag anders kombiniert.
Man weiß einfach nie, was der nächste Tag bringt und wie er verläuft.
Demnächst sollen aber mehr Lehrkräfte zur Verfügung stehen und bereits gestern konnten interessierte SchülerInnen für eine Doppelstunde im Musikraum musizieren. Meiner Meinung nach hat das den 8 Kindern sehr gut getan.
Auch in Sportstunden sollen die Flüchtlinge nach Möglichkeit integriert werden.
Gestern, wie nun jeden Donnerstag, war für 4 Stunden auch eine Lehrerin anwesend. Diese wusste zwar genauso wenig wie wir Helfer, was man nun genau den Vormittag über mit den SchülerInnen macht. Wir konnten uns im Team aber schnell auf einiges einigen.
Auch war es hilfreich, dass die Lehrerin das Equipment der Schule kennt und einfach Ahnung vom Unterrichten hat.
Alles andere hat sich dann gefunden.
Die mittlerweile große Zahl an SchülerInnen kann auch in zwei Gruppen geteilt werden. Es steht ein weiterer Raum zur Verfügung.
Man kann also bei Bedarf Deutschunterricht für Anfänger und "Fortgeschrittene" anbieten.
Wenn möglich, versuchen wir so viel zu sprechen wie es geht, damit die Jugendlichen animiert werden, deutsch zu lernen und aus sich heraus zu kommen.
Angedacht ist auch, dass vielleicht andere Fächer wie zum Beispiel Mathematik oder Kunst angeboten werden.“
Herzlichen Dank den Kommunionkindern
für die Spende von ca. 1.700 €
Herzlichen Dank unseren Kommunionkindern für ihr Weitergeben und Weiterschenken. Durch ihre Spenden und ihre beiden Kollekten beim Montagsgottesdienst sind insgesamt 1709,49 € eingegangen.
Wir werden dieses Geld, wie mit den Kindern vereinbart, zur Unterstützung ukrainischer Kinder hier bei uns z. B. für Bildung, Schule und Freizeit verwenden.
Liebes „Vergelt´s Gott“!