Beerdigungen sind zur Zeit eine schwierige Angelegenheit für alle Seiten. Es dürfen höchstens 15 Angehörige teilnehmen, die sich auch nicht tröstlich in den Arm nehmen dürfen - sondern sinnvollerweise 1,5 Meter Abstand halten. Vorgespräche zwischen den Angehörigen und einem Seelsorger - oftmals ein sehr tröstliches Gespräch - werden telefonisch geführt, so dass man sich auf dem Friedhof nicht erkennt. Ein Requiem kann natürlich nicht stattfinden.
Bei Corona-Verstorbenen ist es auch kaum möglich, sich persönlich zu verabschieden, gehören doch die engen Familienangehörigen oft zum Verdachtskreis der Infizierten. Und Nachbarn, Freunde und Bekannte erfahren erst hinterher, was passiert ist, und haben gar keinen Ort zum trauern und verabschieden.
In der Hösbacher St. Michaelskirche haben wir nah bei der großen Pieta einen kleinen Gedenkort für die Verstorbenen in diesen Tagen eingerichtet, da wir ja in all unseren Gotteshäusern kein Seelenamt bzw. Requiem für sie feiern können. Wenn die Angehörigen möchten, dürfen sie gerne ein Bild, die Todesanzeige, das Sterbebild oder einfach nur den Namen ihrer jüngst verstorbenen Angehörigen dort ablegen.