PG Maria an der Sonne

Am 06.10.2019 gab es wieder die Möglichkeit im Rahmen des „Time-Out“ im „Taizé-Style“ die inneren Akkus aufzuladen. Sich bewusst eine Auszeit nehmen und eine gute Stunde nicht auf sozialen Netzwerken erreichbar zu sein. Eine Zeit in der ich mich nicht im Können und Tun beweisen muss, sondern einfach nur da sein darf. So wie ich bin, wie ich mich fühle, ganz hier und in meinem jetzt und heute und das ganz bewusst. Vielleicht auf der Suche oder mit Trauer im Herzen oder mit Dankbarkeit oder frisch verliebt oder mit Angst was kommen wird oder einfach nur neugierig. Jede und jeder war da und willkommen. Der Blick richtete sich insbesondere wieder auf die Ikonen in der Apsis der St. Nikolauskirche, die uns bisher bei allen „Auszeiten“ begleiteten und uns hierfür als Leihgabe von Janina Zang zur Verfügung gestellt wurden.

Wir waren eine beachtliche Zahl an „Auszeitlern/innen“ aus Goldbach und Hösbach, jeder mit seiner konfessionellen Wurzel, seinem ganz persönlichen Glaubensbild und seiner Sehnsucht nach Gott. Der Altarraum von St. Nikolaus war gut gefüllt und spannte wie eine segnende Hand über uns. Über uns das große Altarkreuz, das vielleicht so zum Ausdruck brachte, „Ich bin mit meinem Kreuz und meiner Erlösung mitten unter Euch.“.

Nach der Begrüßung und einer kleinen Einführung hörten wir ein Gedicht von Christa Ludwig Funk und genossen eine kleine Stille um anzukommen. Mit Taizèliedern die von Detlef Wittig (am Keyboard) und Wolfgang Spimmesberger (auf der Gitarre und der Blockflöte) begleitet wurden, wurden wir weiter in unsere Auszeit hineingetragen und begleitet. Diese Lieder mit ihrem einfachen Texten die mehrfach wiederholt werden können das Herz zum Schwingen bringen. Nach dem Anruf des Heiligen Geistes hörten wir die Seligpreisungen aus dem Matthäusevangelium. Das Evangelium wurde ganz bewusst mit Pausen von drei verschiedenen Personen vorgelesen, um ihn wirken zu lassen. Danach folgten fünf Minuten Stille zur Betrachtung. Fünf Minuten Stille, nichts tun, nichts hören, sondern nur da sein. Das kann eine Herausforderung werden gerade in einer Zeit in der alles auf Aktion und Information ausgerichtet ist, wo viele von uns mit Smartphone & Co. überall erreichbar sind und die freien Minuten mit Informationsaufnahme /-suche verwendet werden. Es war eine sehr heilige und ruhige Atmosphäre und beeindruckend wie die Stille in den Raum füllte. Auch für die sehr jungen Besucher war dies eine Herausforderung und bestimmt eine neue Erfahrung.

„Misericordias Domini in aeternum cantabo“ (Das Erbarmen des Herrn will ich ewig preisen) mit diesem Gesang wurden die frei ausgesprochenen Fürbitten vor IHN gehalten. Jede Bitte und jeder Dank wurde symbolhaft auch noch mit einer Kerze in einer Schale zum Ausdruck gebracht. Diese Kerzen stellten so bildlich dar was in uns brennt an Leid, Trauer, Dankbarkeit, Ohnmacht und Hoffnung.

In das anschließende „Vater unser“ hat die Gebetsgemeinschaft alles in Verbundenheit hineingehalten. Als Friedensgruß sangen wir ein Lied auf Spanisch und gaben diesen Text den einst Teresa von Avila verfasst hat, einander als Wunsch mit:
„Nichts beunruhige Dich, nichts ängstige Dich: Wer Gott hat dem fehlt nichts. Gott allein genügt“.

Nach dem Segensgebet wurden wir einander zu Segensüberbringer und zeichneten mit einem stillen Segenswunsch einander ein Kreuzzeichen auf die geöffnete Handfläche. Dies war ein Moment in dem ich teilweise sehr berührende und innige Augenblicke wahrnehmen durfte. Danke.

„Behüte mich, Gott, ich vertraue dir, du zeigst mir den Weg zum Leben. Bei dir ist Freude, Freude in Fülle“. Dieses Lied, das immer wieder neu angestimmt wurde, entließ uns wieder „aufgeladen“ in den Alltag.

An dieser Stelle möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit im Vorbereitungsteam bedanken, dass aus Mitgliedern der Pfarreiengemeinschaft Goldbach, St. Maria an der Sonne (Hösbach) und der evangelischen Johannesgemeinde (Goldbach/Hösbach) besteht.

Die nächste Auszeit bitte schon im Kalender vormerken! 19.01.2020 - 17.00 Uhr - St. Michael, Hösbach

Wer Lust hat mit Texten, Liedern, musikalischer Begleitung oder ähnliches mitzuwirken oder seine Ideen einfließen zu lassen ist herzlich willkommen! Bei Interesse bitte bei Diakon Rudi Kraus, Goldbach, oder Wolfgang Keller, Hösbach melden.

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