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Zum 1. Advent 2024

Der Wunsch, dass das Wünschen wieder hilft

Der Wunsch, dass das Wünschen wieder hilft

In der Zeit des Advents, wenn die Straßen lichtschwanger werden, da taut - so mag man fast meinen - der grimmigste Zeitgenosse ein wenig auf. Der Lichterschein in den Häusern und Wohnungen, den Fenstern und Straßen, die Düfte von Lebkuchen und Räuchermännchen, die bekannten Lieder und Melodien entführen uns in ein längst verloren geglaubtes Land der Kindertage. Damit wächst auch der Wunsch, dass das Wünschen wieder hilft.

Der eine oder die andere erinnert sich an die sehnsüchtig herbeigewünschte Ritterburg, die Schminkpuppe oder die Autorennbahn. Und an das Gefühl, wenn der Wunsch wahr wurde. Wenn das so sehr erhoffte Geschenk unter dem Tannenbaum lag. Viele wünschen sich, vielleicht auch versteckt in anderen Wünschen, das Gefühl einer unbeschwerten und behüteten Weihnacht zurück. Die geliebten Menschen von damals fehlen vielleicht schon Jahre und Jahrzehnte unter dem Baum: Vater, Mutter, Großvater und Grußmutter, der Ehepartner.

Wenn die Kindheitsweihnacht erwachsen geworden ist, dann wünscht man sich keine Nebensächlichkeiten mehr. Dann geht’s beim Wunschzettel ums Ganze. Aber auch diese Wünsche müssen erst ins Wort gebracht werden. Sie schlummern in unseren Köpfen und in unseren Herzen. Wir tragen sie still mit uns herum, sie treiben uns an und bewegen uns - oft unbemerkt und unterbewusst. Der Advent kann die Zeit sein, sich diesen Wünschen neu zu stellen, sie zu suchen und zu identifizieren. Diese Zeit ist seit jeher die Zeit der Sehnsüchte und Wünsche. Viele alte Hymnen und Lieder bringen diese Sehnsucht zum Ausdruck. In einem dieser Lieder heißt es:

O komm, du wahres Licht der Welt,

das unsre Finsternis erhellt!

Geh auf, o Sonn, mit deiner Pracht,

vertreib den Nebel und die Nacht!

Freu dich, freu dich, o Israel,

bald kommt, bald kommt Immanuel!

Was habe ich mir in meinem Leben nicht manchmal unsinniges Zeug gewünscht! Vieles davon endete schon bald als Staubfänger.

Heute ist mein Weihnachten erwachsen geworden und ich wünsche mir in all dem Alltagsdurcheinander oft Licht in meiner eigenen Finsternis.

Da muss es doch irgendetwas geben, was Ordnung und Sinn in mein inneres Durcheinander bringen kann, oder? Da muss es doch ein Licht der Orientierung und der Hoffnung geben, für meine menschlichen Irrwege, Sackgassen und Dunkelheiten, oder?